Wer schon einmal große Messen, wie die Cebit oder dmexco, besucht hat, wird sich sicherlich fragen, ob sich der ganze Aufwand als Aussteller überhaupt lohnt. Vor allem bei jungen Startups muss der zusätzliche Messeaufwand irgendwie in das operative Geschäft integriert werden. Das bindet wertvolle Ressourcen, die erfahrungsgemäß knapp sind.
Auf der anderen Seite ergibt sich dadurch die Möglichkeit, sich seiner Zielgruppe über einen direkten Austausch zu präsentieren. So könnten Gespräche mit potentiellen Investoren, Neukunden und Partnern das Erfolgsfass zum Rollen bringen.
Ob sich der Messeauftritt auch wirklich lohnt, hängt von vielen Faktoren ab. Doch mit den nachfolgenden Tipps erhöhen Sie definitiv die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Messeauftritt zum Erfolg wird.
Die passende Messe identifizieren
Laut Statista werden jährlich über 400 Messen allein in Deutschland durchgeführt. Bei der Masse ist eine klar definierte Zielgruppe das Fundament für eine erfolgreiche Messeteilnahme. Viele Unternehmen tendieren immer wieder dazu, die gleiche Messe zu besuchen. Aus diesem Grund sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass dich der Fokus und die Ausrichtung einzelner Messen mit der Zeit ändern.
Viele Messen bieten die Möglichkeit historische und aktuelle Messekennzahlen einzusehen. So können Sie sich schon im Vorfeld einen Überblick über Betriebsgrößen, Wirtschaftszweige und Herkunft der Messeteilnehmern sowie Fachbesucher machen und mit Ihrer vordefinierten Zielgruppe abgleichen.
Aktuelle Förderprogramme ausfindig machen
Gerade in der Anfangsphase ist das Budget für Werbung verhältnismäßig gering. Um auch jungen Unternehmen in der Anfangsphase unter die Arme zu greifen, wurden Förderprogramme für Messen etabliert. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert beispielsweise die Teilnahme an internationalen Leitmessen für junge und innovative Unternehmen.
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V. (BVDW) unterstützt Startups gezielt für die dmexco. Wenn Sie Mitglied des Verbandes sind, können Sie sich für einen vergünstigten Messeauftritt bewerben. Zusätzlich haben Sie die Chance vor zahlreichen Geschäftspartnern und Investoren im „Startup-Village“ zu pitchen.
Frühzeitige Messevorbereitung
Besonders bei großen Messen werden Sie Aussteller finden, die für Ihre Messepräsentation ein weitaus höheres Budget zur Verfügung gestellt bekommen, als Sie. Doch das heißt nicht, dass Sie in der Masse untergehen müssen. Vielmehr sollten Sie das als Chance sehen, um mit gezielten Maßnahmen, Werbemitteln und Messepräsentationen aufzufallen.
Arbeiten Sie mit Videomonitoren und passenden Giveaways, um Ihre Produkte und Dienstleistungen gekonnt in Szene zu setzen. Auch mit auffälligen Werbemitteln, wie bedruckte Liegestühle, können Sie aus der Masse hervorstechen, um potentielle Kunden und Investoren an Ihren Stand zu locken.
Call for Speaker
Wenn Sie in einem speziellen Themengebiet Experte sind oder spannende Erkenntnisse und Erfahrungen in diesem Bereich teilen können, sollten Sie sich unbedingt als Speaker bewerben. So haben Sie die Möglichkeit vor einem sehr zielgerichteten Publikum ein fachspezifisches Thema vorzutragen. Im Anschluss werden oftmals offene Diskussionsrunden geführt, wodurch Sie sehr schnell interessante Kontakte knüpfen können.
Neben den „Call for Speaker“ bieten viele Startup-Messen sogenannte „Pitch your Product“ Bühnen. Im Gegensatz zum Fachvortrag, können Sie hier Ihre Dienstleistungen oder Produkte vor einem großen Publikum werbend präsentieren. Der Mix aus Messe-Ausstellung und Pitch ist optimal, um direkte Kontakte zu Investoren, Neukunden und vielen weiteren Interessenten zu knüpfen. Der unmittelbare Dialog kann spannende Erkenntnisse und Potentiale zum Vorschein bringen.
Nachbereitung
Nach den zeitintensiven Messetagen beginnt die eigentliche Arbeit. Kundenkontakte sollten unbedingt personalisiert nachbereitet werden. Sie sollten dabei unbedingt auf Massenmails verzichten. Erst die konsequente Leaderfassung- und Leadnachverfolgung macht Ihre Messeteilnahme zu einer erfolgreichen Marketing-Maßnahme.